Sonntag, 31. August 2014

Café Wohnraum: Das unordentliche Frühstück in Köln

Café Wohnraum: Das unordentliche Frühstück in KölnSchon wieder waren wir in Nippes unterwegs, um dort das Frühstück in Köln zu testen. Dieses Mal dreht sich alles um das Café Wohnraum in Köln-Nippes. Eigentlich war das Frühstück im Café Wohnraum heute gar nicht vorgesehen, denn dort waren wir schon früher frühstücken und wollten eigentlich neue Cafés testen. Da wir aber hungrig waren und es eilig hatten, entschieden wir uns für den kurzen Weg und kehrten im Café Wohnraum ein - im Hinterkopf, dass das Frühstück hier immer lecker war. Ist das Frühstück im Café Wohnraum immer noch zu empfehlen? Hier erfahrt ihr's...




Frühstück in Köln: Café Wohnraum im Test


Zugegeben: Vom Café Wohnraum hatte ich wieder Großes erwartet, denn bei unserem letzten Besuch und Frühstück wurde hier groß aufgetischt. Dementsprechend war auch meine Freude, als die Entscheidung auf dieses Café in Nippes fiel. Vielleicht war sie ZU groß.
Café Wohnraum: Das unordentliche Frühstück in Köln
Weil wir aus Nippes kommen, konnten wir bequem zu Fuß zum Café Wohnraum gehen, aber auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geht's recht fix zum Ziel. Der Name des Cafés ist Programm. Es ist wirklich sehr gemütlich eingerichtet, wie ein Wohnzimmer in den eigenen vier Wänden. Viel Holz und Backstein und im Mittelpunkt ein riesiger Kamin, der die hohen Decken hervorhebt. Aus diesem Grund bietet das Café Wohnraum eine zusätzliche kleine "erste Etage" an, die irgendwie an einen französischen Balkon erinnert. Als wir das Café Wohnraum betreten ist es im Innenraum sehr voll, draußen wollen wir trotz hübscher Außengastro auch nicht nicht sitzen. Das gesamte Konzept ist familienfreundlich - es gibt sogar einen Kinderwagenstellplatz im Inneren. Wir hören nur sehr leise Musik, denn das Gemurmel der Gäste sowie die Küchengeräusche sind sehr laut (was wohl von den hohen Decken kommt). Uns zieht es in die erste Etage, dort haben wir noch nie gesessen. Da ist schon der erste Fehler: Hier ist es dunkel und eng. Leider tragen die mürrischen Sitznachbarn nicht unmittelbar zur besseren Stimmung bei. Das ist aber egal, schließlich wollen wir hier in Nippes das Frühstück in Köln testen...

Nochmal Nippes. Vor kurzem waren wir erst direkt um die Ecke im Café Klein Berlin. Dieses Mal also das Café Wohnraum. Das letzte Mal war ich mit einem gutem Freund hier und der bemerkte just beim Zahlen, das er nicht am Geldautomaten war. Und weil er ein "Bauer" ist, hat er auch nur ein Konto bei Raiffeisen Bank. Die Landjugend eben. Die Preise im Café Wohnraum sind jetzt nicht die günstigsten, aber ich habe kein Problem damit meine Freunde wie Louis XIVeinzuladen...

Das Frühstück im Kölner Café Wohnraum ist anders...


Café Wohnraum: Das unordentliche Frühstück in Köln

Da wir bereits wissen, wie die Frühstücksplatte im Café Wohnraum aussieht (nämlich anders als üblich), stehen wir vor der Qual der Wahl: Welches Frühstück?! Die Preisspanne liegt zwischen 5,90 Euro (spartanisch) und 8,90 Euro. Zunächst einmal wird ein Kaffee mit Milch bestellt, der leider nicht im Preis enthalten ist. Als der Service mit den Getränken kommt, bin ich enttäuscht. Es gibt zwar ein kleines Milch-Kännchen, die Milch darin ist jedoch kalt und somit danach auch der Kaffee. Blöd, da denkt jemand nicht mit! Auch der Zucker wird beim Test im Café Wohnraum zum Problem: Er will einfach nicht aus der Flasche kommen, sondern klebt wie ein Stein fest - da half auch kein Schütteln oder Klopfen und auch die anderen Zuckerbehälter bringen kein Glück. Das ärgert mich und darf in keinem Café passieren oder ist es hier etwa feucht? Ärgerlich ist auch die Tatsache, dass wir nur eine Karte auf dem Tisch haben, die restlichen Speisekarten scheinen verschwunden zu sein. Später entdecken wir sie gestapelt auf einem der mittlerweile leeren Nebentische - das hätte der Service bei unserer Getränkebestellung bemerken müssen. Was den Geschmack des Kaffees betrifft: Kalt, sehr dünn und ohne Crema.

Ich entschied mich dieses Mal für das Frühstück "Pick-Nick" und einen Ingwer Tee. Der war leider ohne viel Liebe zubereitet. Heißt konkret: Der Ingwer war so unsauber geschält, dass das Getränk dadurch unästhetisch anzusehen war. Hinzu kam, dass die Küche oder der Service bereits den Honig für mich ins Glas geschüttet hatte. Zugegeben: Vielleicht war da viel Sympathie im Spiel (und ich sah an diesem Tag auch sehr gut), aber trotzdem: "Adonis wird man nicht mit zuckersüßen Getränken, Herzchen. Ich bestimme gerne selbst, wie süß mein Tee ist. Mein Mitbestimmungsrecht und die Emanzipation-als-Ingwerteetrinker hab ich mir hart erkämpft!" Das war nichts.
Café Wohnraum: Das unordentliche Frühstück in Köln

Jetzt aber zum Frühstück im Café Wohnraum. Ich habe mich für die Käseplatte (Kostenpunkt 7,90 Euro) entschieden, der Mann nimmt das Frühstück mit allem Drum und Dran. Wir wissen: Das Essen wird hier auf einem großen Holzbrett gereicht, die Zutaten relativ unordentlich darauf verteilt. Beim letzten Mal erwartete uns ein volles Brett mit allerlei Leckereien. Ich freute mich mich schon wahnsinnig darauf. Für 7.90 Euro (ohne Heißgetränk) muss man aber auch etwas erwarten dürfen!

Das Frühstück selbst ist ok. Aufschnitt reichlich und von guter bis sehr guter Qualität. Die Marmelade selbstgemacht und das sehr gut. Der Klecks Balsamico wirkte jedoch eher ungewollt, so klein wie er war. Sozusagen ein kompletter Gegenentwurf zum Honigeinsatz, wenn man so will.
Nicht so richtig warm wurde ich mit dem geriebenen Ziegenkäse. Sieht gut aus und mag auf der Holzbrett angerichtet auch das I-Tüpfelchen sein (...der Basamico-Klecks war es ja definitiv nicht), jedoch stellt es sich allerdings als unpraktisch heraus. Und so richtig Geschmack will da auf der Stulle nicht aufkommen.

Wir sehen sofort: Wieder viel zu wenig Brot! Warum macht ihr das, liebe Café-Besitzer? Glaubt uns: Eure Gäste wären bei einem zusätzlichen Brot oder Brötchen hellauf begeistert. Denn im Café Wohnraum gibt es ein Besonderheit: Man erdreistet (anders kann ich es nicht nennen) sich tatsächlich und reicht dem Gast zum Frühstück nur ein (Körner)Brötchen, eine Brotscheibe und einige Mini-Scheibchen Baguette. Wo sind wir hier? Auf einer Studentenparty? Für den Preis ein No-Go!

Über den Espresso, der ein waschechter Expresso war, will ich gar nichts schreiben und ich werde ihn auch nicht in die Wertung mit einbeziehen.
Café Wohnraum: Das unordentliche Frühstück in Köln

Leider müssen wir feststellen, dass das Frühstück sich im Café Wohnraum negativ verändert hat. Weniger Belag, dafür aber zu viel Salat. Es gibt aber auch Walnüsse, die man sonst nicht oft sieht. Bei meinen drei Sorten Käse (4 wenn man den Mozzarella-Tomaten-Salat dazu zählt ) muss man schon schmunzeln, denn einer davon ist geraspelter Ziegenkäse und schlecht auf's Brot zu bringen. Leider ist der übrige Käse nicht mehr ganz kalt, was an einem warmen Sommertag eher kontraproduktiv ist. Noch einmal zu den Brötchen: Auch die Qualität ist nicht die beste. Wenn man sie mit anderen Frühstücksangeboten vergleicht, merkt man schnell, dass hier nicht beim besten Bäcker der Stadt gekauft wurde. Großer Punktabzug für das Café Wohnraum was das Brot im Allgemeinen betrifft. Als ich den Service darauf anspreche bekomme ich nur als Antwort: "Oh!".

Klares Manko: Zuwenig Brot. Ein kleiner Tip, wo wir ja in Deutschland sind und alle ach-so-genau: Wenn man zwei Frühstücke bestellt und der Brotkorb schon sehr mickrig daherkommt, ist es äußerst unglücklich, wenn die Brotscheiben nicht mal eine grade Summe ergeben. Und wenn dann nach dem Frühstück auf die Frage "War alles zu Ihrer Zufriedenheit" die Antwort "Es war viel zu wenig Brot" entgegnet wird, kann man nicht einfach eine Schnute ziehen.

Unsere Meinung zum Frühstück im Café Wohnraum


Café Wohnraum: Das unordentliche Frühstück in Köln
Zusammengefasst: Ich weiß nicht, was mit dem Frühstück im Café Wohnraum passiert ist. Wir waren früher sehr überzeugt von der Qualität und dem Preis/Leistungsverhältnis. Irgendwas scheint anders zu sein. Auch unseren Platz können wir nicht empfehlen. Wenn ihr das Frühstück oder Essen im Café Wohnraum testen wollt, empfehle ich euch die unteren Plätze zu wählen. Oben ist es dunkel und ungemütlich. Von der schönen Atmosphäre des Innenraums bekommt man nichts mit. Zusammengefasst: Ein solides Frühstück, jedoch wegen des Preises, verschiedener Umstände und der wirklich schlechten Brotauswahl gibt es großen Punktabzug.


Fernab vom Frühstück und Expresso hat das Café Wohnraum aber etwas zu bieten, dass ich bisher noch nirgendwo gefunden habe: Die Gurkenlimonade. Probieren! Und unbedingt Sirup separat bestellen. Denkt an meinen... Ingwer..äh..Honig..Tee. 
Von mir 3 Sterne, weil gute Qualität, -1 Stern für den Honigtee mit Ingwer, die Schnute und den Brotkorb. Für das Geld können das andere besser und (vor allem) charmanter. Bleiben 2 Sterne. 

Adresse "Café Wohnraum"
Neusser Straße 314, Köln
Webseite Café Wohnraum

Anfahrt: Mit der Bahnen 12 und 15, Haltestelle Florastraße. Stadtauswärts auf der rechten Seite.

Abrechnung:
Für unser Frühstück haben wir 22 Euro gezahlt. Dazu zählen Kaffee, Tee, 2x Frühstück und ein Espresso.

Kommen wir wieder? Jein. Das Frühstück war früher immer super, nur heute der Wurm drin. Die anderen Gerichte hören sich klasse an, der Kuchen soll gut sein und die Nippeser sind begeistert. Frühstücken werden wir bei diesem Preis hier nicht mehr. Schade!


Bewertung:

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